DeltaElite
Anzündhilfe
Registriert seit: Apr 2015
Wohnort:
Verein:
Beiträge: 9
Status: Offline
|
Ja, angedacht war die ELKOs parallel zu schalten. Insgesamt addieren sich die beiden Kapazitäten, dass ist klar.
Die Frage ist, ob es für die "schnelle Strompitze" für den Zündimpuls nicht sinnvoll wäre einen kleinen und einen großen ELKO parallel zu schalten.
Mein Vermutung dahinter ist, dass sich ein kleiner Elko schneller entlädt als ein großer. Meine Theorie: indem ich beide mit 9V parallel lade, bekomme ich bei der Zündung dadurch zunächst eine steile Flanke und dann "schießt" der große Elko mit Verzögerung hinterher und kann dadurch einen zuverlässigen Zündimpuls setzen.
Da mir die meßtechnischen Möglichkeiten fehlen auszumessen ob das auch wirklich so ist habe ich meine Frage hierher gestellt. Vielleicht ist es aber auch gar nicht notwendig.
Gibt es Vorschläge zur Größe des Elkos? Bis wohin macht es Sinn, bzw. was wäre eine Minimalkapazität?
|
Reinhard
Überflieger

Registriert seit: Sep 2003
Wohnort: Österreich
Verein: TRA #10691, AGM
Beiträge: 1187
Status: Offline
|
Hi, grundsätzlich kann man natürlich durch die Wahl der Kondensatoren die Geschwindigkeit beeinflussen. Dazu kann man auch gleich noch die Spannung deutlich erhöhen und mit koaxialen Kabeln arbeiten. Solche Technologien wurden für die Zündung von Atomwaffen vom Implosionstyp entwickelt (Stichwort: Exploding Bridgewire Detonator). Unsereiner merkt Variationen der Zündgeschwindigkeit im Submikrosekundenbereich nicht.  Im Ernst, selbst die langsamsten Kondensatoren sind viel zu schnell als ob das für uns wahrnehmbar wäre. Da gibt es andere Prozesse beim Start des Motors die deutlich langsamer sind. Was die Größe betrifft, das hängt stark von den Zündern ab. Einen Brückenzünder Typ A (z.B. SN0) kannst du mit 470µF @5V zünden. Andere Zünder brauchen da deutlich mehr. Nimmt man an, dass ein langsamer Zünder mit 1Ohm Widerstand bei 12V 100ms braucht, so entspricht das einer Energie von 14,4J. Bei 12V Kondensatorspannung braucht man dazu eine Kapazität von 200mF. Die 100ms sind leider ziemlich aus der Luft gegriffen. Ich habe keine Daten dazu. Gruß Reinhard
|
Andreas B.
Grand Master of Rocketry

Registriert seit: Nov 2002
Wohnort: Freistaat Sachsen
Verein: AGM (P2,L2) TRA#9711
Beiträge: 5288
Status: Offline
|
Zitat: Original geschrieben von Achim
Es waren weit über 400 Elkos, günstig bei ebay ersteigert. Es war gedacht für einen 20er Cluster mit Held 5000 und Titanzündern.... Achim
@ Achim, dein Zündgerät hat mich damals schon sehr fasziniert, schade das es nie zum Einsatz gekommen ist! Ich stelle mir nur gerade vor, du wolltest "nur" 20 Motoren Zünden, wie groß hätte es sein müssen, wenn ich die 89 Motoren in meiner Medusa-2 hätte auch nach dem Prinzip zünden wollen...... Andreas
Geändert von Andreas B. am 14. April 2015 um 20:38
Nicht quatschen, machen ;-)! http://www.megacluster.de
|
DeltaElite
Anzündhilfe
Registriert seit: Apr 2015
Wohnort:
Verein:
Beiträge: 9
Status: Offline
|
Zitat: Original geschrieben von Reinhard ... und mit koaxialen Kabeln arbeiten. Solche Technologien wurden für die Zündung von Atomwaffen vom Implosionstyp entwickelt (Stichwort: Exploding Bridgewire Detonator).
Hallo Reinhard, ich hatte es ja schon befürchtet: 2 Elkos mit unterschiedlicher "Zündfolge" wären erhangen, erschlagen und erwürgt. Aber trotzdem sehr interessant. Was genau ist der Grund für die Verwendung von Koax-Leitungen gewesen? Ändert sich da irgendetwas substantielles...weil Koax-Kabel habe ich meterlang rumliegen. Gibt es irgendwelche Literatur zu Zündern?
|
Achim
Moderator
Moderator

Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth
Verein: Solaris & RMV
Beiträge: 3029
Status: Offline
|
@ Andreas, das Teil war schon extrem beeindruckend. Ich hätte ja fast auch Probleme getippt wegen des Hitzestaus bei den inneren Motoren. hast du noch ein Startfoto?
@ DeltaElite: Als Tipp - mach es nicht zu kompliziert. Ein Zündgerät wird auch mal vollgeregnet während du deine Rakete suchst. Aufwändige Elektronik braucht es nicht. Vor dem Start ist man extrem angespannt. Einfachste Bedienung ist von Vorteil. Welche Vorteile ein Koaxkabel bringen soll ist mir jetzt grade noch schleierhaft - zumal die Dinger grausam unflexibel sind. Ich würde die kapazität des Elkos für die angedachten Zünder experimentell bestimmen. Wenn du lange Zündkabel plansst, lönnte es sinnvoll sein, mit höherer Spannung und geringerer Kapazität zu arbeiten. Die Spannung geht im Quadrat in die Leistung ein. Ausser einem etwas höheren Stromverbrauch hat ein größerer Elko keine Nachteile. Seine Ladung wird halt nicht ganz verbraucht und geht durch Leckströme verloren. Und denke dran, dass ein Elko für einen Ladewiderstand dankbar ist.
Gruß, Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
|
|